September 2009
Am 3. September trifft Friedemann Bieber in Baumgartsbrunn ein. Der 19-Jährige leistet im Institut für 11 Monate seinen Zivildienst im Rahmen des “weltwärts”-Programms des BMZ. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die Leitung der wieder eröffneten Schulbücherei, Einkaufsfahrten, die Organisation von Freizeitaktivitäten und der Matheunterricht.
Mitte September kehren die Studentinnen von ihren Praktikumsstellen ins Institut zurück. Über das ganze Land verteilt hatten die Studentinnen im Anschluss an ihr erstes Semester ein dreimonatiges Praktikum absolviert und so ihre neu erworbenen Fähigkeiten direkt im Berufsalltag ausprobiert.
November 2009
Wieder stehen theoretische wie praktische Examen an: es wird die Division gepaukt, in der Küche brodelt und dampft es und in der Buchbinderei herrscht geschäftiges Treiben. Am 26. November erhalten die erfolgreichen Studentinnen ihre Zertifikate. Die meisten haben bestanden, nur fünf Studentinnen werden sich Anfang Januar einer Nachprüfung stellen müssen. Mit einer kleinen Party wird das erste Ausbildungsjahr besiegelt, die Sommerferien können beginnen und nicht wenige bewerben sich sogleich stolz (und erfolgreich) mit ihren Zeugnissen um Ferienjobs.
Januar 2010
Mitte Januar kehren Lehrer wie Studentinnen aus den Ferien zurück, glücklich nach größeren Visumsproblemen nun im Land bleiben zu dürfen. Neu dabei: Mr. Wilbard Ithikwa, der die seit dem Abgang Mr. Peter Akinyis freie Stelle des Landwirtschaftslehrers besetzt. Mr. Ithikwa stammt aus dem Norden Namibias, wie viele der Schülerinnen vom Stamm der Ovambo, ist hochqualifiziert und möchte seinen Unterricht deutlich praktischer ausrichten als sein Vorgänger. Nach erfolgreicher Reparatur des Computersystems beginnt der Zivildienstleistende Friedemann Bieber zudem den von den Studentinnen lange herbeigesehnten Computerkurs. Das dritte Semester beginnt – zeitgleich mit der Regenzeit – zuversichtlich!
November 2010
Das Engagement der bürger:sinn:stiftung für das Berufsschulinstitut Baumgartsbrunn findet große Anerkennung. Gemeinsam mit der Helmut-Bleks-Stiftung wird der bürger:sinn:stiftung am 28. November 2010 bei einem Festakt in Hamburg - an der Seite von Michael Gorbatschow - der „Marion Dönhoff Förderpreis für internationale Verständigung und Versöhnung“ verliehen.
Vertreten werden die Stiftungen durch Michael Bleks für die Helmut-Bleks-Stiftung sowie Wolfgang Fiegenbaum und H.-Christian Behrens für die bürger:sinn:stiftung. (s.a. Presse Preisverleihung)
Frühling / Sommer 2011
Zu diesem Zeitpunkt befinden sich ca. 40 Schülerinnen in der Ausbildung, von denen die Hälfte noch Im Jahre 2011 und die andere Hälfte im folgenden Jahr ihre Abschlussprüfungen ablegen sollen.
Oktober 2011
Der bereits 6 Jahre zuvor gemeinsam mit dem im Jahre 2006 dann verstorbenen Gründer Helmut Bleks gefasste Plan, die Farmschule schrittweise in personelle, finanzielle und administrative Unabhängigkeit zu entlassen, soll nach Jahren des Krisenmanagements, die aufgrund des plötzlichen Todes des Gründerehepaares notwendig wurden, eingeleitet und vorangetrieben werden. Dies soll in enger Abstimmung mit dem örtlichen Management geschehen.
Zu einer gemeinsamen Konferenz reisen Karin Gräfin Dönhoff, Vorstandsvorsitzende der deutschen Helmut-Bleks-Stiftung, H.-Christian Behrens, Vorstand der bürger:sinn:stiftung und Michael Bleks, Vorstandsvorsitzender der Helmut-Bleks-Foundation Namibia nach Baumgartsbrunn, da es sich abzeichnet, dass eine Reihe von Fragen wohl nur vor Ort geklärt werden können.
Besonders wichtig sind hier die direkten Gespräche mit dem Lehrpersonal und den Schülerinnen selbst. So betonen die jungen Frauen mehrfach, wie wichtig ihnen die Anerkennung durch die NTA (National Training Authority) sei. Eine diesbezügliche Vereinbarung soll durch Vermittlung von Dr. Namwandi (Deputy Education Minister) geschehen, allerdings bleibt die Zusammenarbeit mit der NTA schwierig, vor allem im Bereich finanzieller Zusagen, die nicht oder verspätet eingehalten werden.
Zur gleichen Zeit findet in Windhoek ein „showground“ statt, eine Messe für namibische Geschäfte und Produkte aller Art. Auch die Schule ist mit mehreren Ständen vertreten, wobei die Schülerinnen lernen sollen, wie man eine solche Veranstaltung vorbereitet und durchführt. Die Erfolge sind sehr unterschiedlich; während sich an einem Stand für Erfrischungen und kleine Mahlzeiten Aufwand und Ertrag die Waage halten, schreibt die Buchbinderei Verluste. Allerdings knüpft man doch einige möglicherweise zukunftsweisende Kontakte, wie es die Mädchen einer Sushi-Bar erleben, die vom Fleck weg engagiert werden.
Nicht zu übersehen sind aber auch vermehrt auftretende Konflikte im Schulleben, wobei auch politische Attacken auf das „Entwicklungsprojekt der Weißen“ zu verzeichnen sind. Der Hinweis, dass es auch das Ziel der beteiligten Stiftungen sei, ihre Förderung und Unterstützung überflüssig zu machen, überzeugt nur vorübergehend.
Die Schülerinnen legen ihre Präferenzen in der Ausbildung sehr eindeutig auf den theoretischen Unterricht mit Blick auf eine künftige lukrative Anstellung als Empfangschefin großer Hotels und empfinden oftmals die Ausbildungsblöcke (2 Wochen) im Bereich Service als Zumutung. Allerdings zeigen sich die Mädchen in Gesprächen zu diesem Thema durchaus einsichtig und lernwillig. Man will lernen und sein Leben selbst gestalten. (Newsletter Nr. 7)
November 2011
Die Hoffnung, Schwierigkeiten ausgeräumt zu haben, ist nur von kurzer Dauer. Es kommt zu einem Eklat. Angeführt von einer kleineren Gruppe Schülerinnen verweigert die Abschlussklasse die Teilnahme an den Prüfungen, will aber die Zeugnisse dennoch erhalten. Es kommt zu unschönen Auseinandersetzungen (sogar in der Presse), an deren Ende, nach vielen, langen und geduldig geführten Gesprächen Michael Bleks die Reißleine zieht und die Schule schließt.
Die Schülerinnen müssen das Schulgelände verlassen, erhalten aber auf Bitten der bürger:sinn:stiftung noch die Möglichkeit, die Prüfungen bei der staatlichen NTA nachzuholen. Die Berufsschule unterstützt dies, indem sie Lehrkräfte entsendet. So wird sichergestellt, dass auch dieser Jahrgang letztlich seine Ausbildungszeit erfolgreich beendet. (Newsletter Nr. 8)
Nach anschließender gründlicher Diskussion beschließt man, keinen neuen Jahrgang aufzunehmen. Die Übergabe des Projektes in namibische Hand soll organisiert werden, ohne den Druck, zeitgleich einen geregelten und erfolgreichen Schulalltags (Ausbildung, Unterkunft, Verpflegung) mit der Verantwortung für 40 bis 50 Schülerinnen gewährleisten zu müssen.
2012
Seit der Schließung der Schule konzentriert man sich auf die Weiterführung der Buchbinderei, deren drei Mitarbeiter Produkte für Märkte herstellen, bzw. Aufträge von Ministerien und anderen Institutionen abarbeiten. Mit diesen Maßnahmen, der Hilfe der b:s:s und den privaten Mitteln der Familie Bleks gelingt es, die laufenden Kosten zur Erhaltung der Infrastruktur maßgeblich zu finanzieren, bis eine angestrebte Kooperation mit einer namibischen Organisation zustande kommen kann.
Derweil führen die Mitglieder des board of trustees Bishop Dr. Kameeta, Matthias Bleks und Michael Bleks eine Vielzahl von Verhandlungen mit unterschiedlichen Gruppierungen und Institutionen, wobei die Helmut Bleks Foundation sich bei der Neuorientierung darauf beschränken will, die Infrastruktur kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der zukünftige namibische Partner soll der Hauptakteur sein, d.h. er wird für das Programm verantwortlich sein, die laufenden Betriebskosten tragen und wenn möglich die Mitarbeiter übernehmen.
2013
Die Govenerin der Khomas Region besucht mit einer großen Delegation Baumgartsbrunn und sagt im Anschluss ihre Unterstützung zu. So könne eine Public Private Partnership entstehen, d. h. eine Zusammenarbeit zwischen Regierung und privater Organisation.
Die erste kleine Firma, die einzieht, ist eine professionelle Steinschleiferei italienischen Ursprungs.
Die erste soziale Organisation ist die HISA (Hope Initiatives SA – Namibia), die alleinstehende Mütter im Bereich Gartenbau und Hauswirtschaft anleitet.
In den folgenden Jahren gibt es immer wieder Projekte, die sich für eine Ansiedlung auf dem Gelände von Baumgartsbrunn zu eignen scheinen.
Regelmäßig aber treten die gleichen Probleme auf: Die einmietenden Organisationen haben in Bezug auf ihre wirtschaftliche Entwicklung und ihre finanziellen Erfolge viel zu optimistisch kalkuliert und können ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen.
Oktober 2016
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen der bürger:sinn:stiftung stand beim inhaltlichen Rückblick auch die Farmschule Baumgartsbrunn im Blickpunkt des Interesses. Schließlich war dies das erste große Projekt, dem sich die Stiftung gewidmet hatte:
„Viele Freunde, Helfer und Förderer haben das von Helmut Bleks gegründete Schuldorf intensiv begleitet. Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit zwischen der bürger:sinn:stiftung und der Helmut-Bleks-Stiftung war sicherlich die Verleihung des Marion-Dönhoff-Preises im Jahr 2010, trauriger Schlusspunkt der gemeinsame Beschluss, die Schule, fünf Jahre nach dem Tod des Gründers, zu schließen. Die darauf folgenden Jahre gestalteten sich schwierig. Immer wieder wurden Projektideen zur Nutzung des Schulgeländes angetragen, aber bisher hielt keine, was sie versprach.
Aber es gelang nicht nur, das Dorf, mit allen Gebäuden mitsamt Inventar instand und nutzbar zu halten sowie Landbesetzer zu befrieden, sondern auch die sich seit Jahren selbst tragende Buchbinderei mit einheimischen schwerkriegsbeschädigten Arbeitern in Betrieb zu halten.
Auch die qualifizierten Berufsausbildungen quasi mit Jobgarantie für 180 junge Frauen, die wir von 2005 bis 2011 ermöglichen konnten, sind ein bleibender Habenposten, der noch Jahrzehnte nachwirken wird. Die administrative Lösung fand ihren Abschluss darin, dass die deutsche Helmut-Bleks-Stiftung in der bürger:sinn:stiftung aufging. Die namibische Helmut-Bleks-Foundation wird - als alleinige Besitzerin der Liegenschaften in Baumgartsbrunn - diese nun verpachten oder auch verkaufen. In beiden Fällen kann und soll der daraus resultierende Ertrag in neue gemeinnützige Projekte in Namibia investiert werden, wenn möglich und sinnvoll in Kooperation mit der hiesigen Stiftung. Ein denkbares Projekt wurde im zweiten Teil der Veranstaltung von Michael Bleks vorgestellt." (Newsletter Nr. 12)
2019
Nach wie vor gibt es Bemühungen, eine dauerhafte Lösung für die Nutzung des Geländes der Farmschule Baumgartsbrunn zu finden.
Zeitweise sah es danach aus, dass eine solche Lösung mit einem Projekt für eine spezielle, neuartige Technologie zum günstigen Bau von Häusern für die armen Bevölkerungsschichten in Sicht sein könnte. Schließlich aber hat sich auch diese Initiative zerschlagen.
Die bürger:sinn:stiftung steht für ein erneutes Engagement in Namibia weiterhin zur Verfügung, allerdings erst dann, wenn die dortigen staatlichen Stellen und privaten Organisationen bzw. Kräfte der Zivilgesellschaft ebenfalls personelles, administratives und auch finanzielles Engagement einbringen.
Dem Verhandlungsführer der Bundesregierung ist bekannt, dass die bürger:sinn:stiftung und die Helmut-Bleks-Foundation bereit sind, die Farmschule Baumgartsbrunn im Rahmen der deutsch-namibischen Versöhnungsprozesses als Leuchtturmprojekt einer langjährigen deutsch- namibischen Zusammenarbeit mit neuem Leben zu füllen.
Seit 2017 fördert die bürger:sinn:stiftung das Projekt United Social Ventures in Uganda (https://unitedsocialventures.org/) durch Bereitstellung von Finanzmitteln und Know How. Social Ventures unterstützt die Gründung und Weiterentwicklung von örtlichen Sozialunternehmen, um auf diese Weise Arbeitsplätze zu schaffen und Beiträge zur sinnvollen Entwicklung des Landes zu leisten. Als afrikanische Initiative, die sich strikt dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe verpflichtet und die wirtschaftliche, personelle und administrative Unabhängigkeit von europäischer Hilfe konsequent anstrebt, entspricht sie voll und ganz den entwicklungspolitischen Zielsetzungen der bürger:sinn:stiftung und auch den Zielsetzungen, die den Aufbau und die Reorganisation der Farmschule Baumgartsbrunn geleitet haben.
Die bürger:sinn:stiftung freut sich, die in Namibia gewonnenen Erfahrungen bei United Social Ventures einbringen zu können.
Der Steuerungskreis der bürger:sinn:stiftung beschließt, die Farmschule Baumgartsbrunn als erstes Förderungsprojekt auszuwählen und jährlich mit EUR 10.000.- sowie mit Engagement und konzeptionellen Lösungsvorschlägen zu unterstützen.
Die bürger:sinn:stiftung stellt sich der Öffentlichkeit vor und präsentiert Baumgartsbrunn auch in der Presse als ihr erstes Förderungsprojekt. Bei der Auftaktveranstaltung der Stiftung werden die ersten Ansätze des Förderungskonzeptes für Baumgartsbrunn von den Herren Werner Obst (Projektleiter) und H.-Christian Behrens (Fachausschuss Entwicklungshilfe) vorgestellt. In Ansätzen wird deutlich, wie die allgemeinen Prinzipien des Stiftungskonzeptes hier projektbezogen konkretisiert werden können.
Juni/Juli 2005:
Der erste Entwurf des Förderungs- und Entwicklungskonzeptes für Baumgartsbrunn wird fertig gestellt und an die Organe der Helmut-Bleks-Stiftung sowie an die 6 Unterstützergruppen in Namibia und Deutschland verteilt. Der detaillierte, 20 Seiten umfassende Konzeptionsentwurf wird nicht veröffentlicht, da er zunächst der kritischen Bestandsaufnahme sowie der Selbstverständigung und Abstimmung aller beteiligten Personen und Organe dient.
Wesentliche Punkte des Förderungskonzeptes sind:
Helmut Bleks teilt bereits am 07. Juli telefonisch mit, dass ihn das übermittelte Förderungs- und Entwicklungskonzept sehr beeindruckt und dass er es in allen seinen Bestandteilen und ohne Vorbehalt mittragen werde. Bis August gehen weitere, durchweg zustimmende Reaktionen und auch einige Korrekturen/Anregungen ein, um die ausdrücklich gebeten worden war.
Juli – September 2005:
Die Helmut-Bleks-Stiftung liefert und erläutert sämtliche angeforderten Satzungen, Jahresabschlussunterlagen etc., so dass die Architektur der historisch gewachsenen wirtschaftlichen und rechtlichen Konstruktionsprinzipien der Bleks-Stiftungen auch für Außenstehende langsam klarer wird.
Nach intensiven Gesprächen zwischen der bürger:sinn:stiftung, Helmut Bleks und dem Stiftungsrat gelingt es schließlich, dass
H.-Christian Behrens erläutert dem Stiftungsrat der Helmut-Bleks-Stiftung in Berlin das Förderungs- und Entwicklungskonzept der bürger:sinn:stiftung für Baumgartsbrunn und insbesondere die entscheidenden Fortschritte der letzten Tage. Der Stiftungsrat begrüßt diese Entwicklungen ausdrücklich und einstimmig und „dankt der bürger:sinn:stiftung (...) für das außerordentliche Engagement“. (Protokoll vom 29. 09. 2005)
Oktober/November 2005:
Herr Michael Bleks, Sohn des Projektgründers, erarbeitet „strukturelle Überlegungen für die Zukunftssicherung der Stiftungen“ seiner Eltern, wobei er insbesondere Fragen der rechtlichen und organisatorischen Neuordnung erörtert. Da Herr Bleks jr. diese Organisationen jahrzehntelang verfolgt und auch in verantwortlichen Positionen begleitet hat, verfügt er über zahlreiche Insiderinformationen, die zur rechtlichen und wirtschaftlichen Restrukturierung des Stiftungsverbundes von größtem Wert sind. Nach Abstimmung dieses Konzeptes mit der bürger:sinn:stiftung, dem Stiftungsrat der Helmut-Bleks-Stiftung und Herrn Bleks sen. legt dieser das Konzept dem führenden Notariat in Windhoek zur Prüfung vor (s.o.).
26.8.2006
Gedenkgottesdienst für Helmut Bleks
Zu einem Gedenkgottesdienst für Helmut Bleks versammeln sich in der Versöhnungskirche Münster Familienangehörige, Freunde und Vertreter aller Fördergruppen. Die Pfarrer Karl-Anton Hagedorn
und Heinrich Kandzi leiten das würdige Gedenken, das durch Lesungen aus „Mister Helmuts Schule“ bereichert wird.
15.01.2007
Ein neuer Jahrgang wird auf Baumgartsbrunn willkommen geheißen
Rund 50 junge Frauen nehmen den zweijährigen Lehrgang am Institut auf. Wie bisher werden am Vormittag die praktischen Lehreinheiten (Hotelfachküche, Restauration, Gartenbau, Nähen und
Buchbinderei) stattfinden und am Nachmittag werden die Fächer Englisch, Deutsch, Mathematik und der Umgang mit dem Computer unterrichtet. Die Besetzung und teilweise Finanzierung von 28
Plätzen haben die SOS-Kinderdörfer übernommen.
15.02.2007
Die Helmut-Bleks-Stiftung verlegt ihren Sitz von München nach Münster und übergibt die Geschäftsführung an die bürger:sinn:stiftung (Presseerklärung vom 15.02.2007 ).
Ende März 2007
Einsatz von Herrn Stange in der Buchbinderei
Nicht nur mit neuen Maschinen und Materialien wird in die Buchbinderei investiert – Herr Stange, der die Werkstatt in Baumgartsbrunn von Februar 2000 bis Dezember 2002 aufbaute, übernimmt in
den ersten drei Monaten die Einweisung in den Umgang mit den neuen Maschinen und hilft bei der Entwicklung eines ersten Marketingkonzeptes, um die Produkte der Buchbinderei zu vertreiben.
01.05.2007
Unterstützung durch Zivildienstleistenden
Die Stiftung entsendet Herrn Hendrik Ratering nach Baumgartsbrunn zu einem Einsatz im „Anderen Dienst im Ausland“. Er wird das Projekt vor allem durch Fahrdienste, Deutsch-, Mathematik- und
EDV-Unterricht unterstützen.
Mai 2007
Integrative Bildungs- und Betreuungsangebote für Aids-Waisenkinder in der Farmschule Baumgartsbrunn
Die Johanniter Unfallhilfe stellt € 20.000.- zur Verfügung, um in einem gemeinsamen Projekt der staatlichen Grundschule und der Berufsschule „integrative Bildungs- und Betreuungsangebote für
Aids-Waisenkinder in der Farmschule Baumgartsbrunn“ zu entwickeln. Die Federführung für dieses Projekt übernimmt die bürger:sinn:stiftung, die zusätzlich € 7.000.- bereitstellt.
Mit Hilfe des Sonderbeauftragten der bürger:sinn:stiftung für Baumgartsbrunn, Dr. Rainer Höttler, dem „Zivi“ Hendrik Ratering und unter tatkräftiger Mithilfe der örtlichen Lehrer und Arbeiter
werden zunächst die Sportplätze saniert und dann ein Netball-Team sowie eine Fußballgruppe aufgebaut, in denen die Aids-Waisenkinder gemeinsam mit anderen Kindern spielend und trainierend
ihre Freizeit gestalten können.
Darüber hinaus werden eine Kultur- und Chorgruppe sowie eine Life-Skills-Gruppe aufgebaut.
11. Mai - 14. Juni 07
Entsendung des Sonderbeauftragten für die Farmschule Baumgartsbrunn, Dr. Rainer Höttler
Eine große Hilfe für die Stabilisierung der Lage nach dem Tod von H. Bleks (10.08.2006) und zugleich für die Weiterentwicklung des Projektes Baumgartsbrunn war der Einsatz von Herrn Dr.
Höttler.
Als langjähriger Freund der Einrichtung und Pensionär bringt er sowohl Interesse als auch Zeit auf. Zugleich verfügt er als ehemaliger ltd. Senatsrat in der Berliner Senatsschulverwaltung
über die notwendigen Kenntnisse im administrativen Bereich.
Weiterer Arbeitseinsatz des Sonderbeauftragten für Baumgartsbrunn
Dr. Höttler fährt zum zweiten Mal nach Baumgartsbrunn, um gemeinsam mit den Trustees, vor allem auch der Granddame von Baumgartsbrunn, Frau Gertraude Bleks, und dem örtlichen Management das
Institut auf folgenden Arbeitsfeldern voranzubringen.
Instandhaltung und Reparatur:
Verwaltungsorganisation:
·
August 2008
Weitere personelle Unterstützung für Baumgartsbrunn
Zum 15.08.2008 wurde Juliane Hahn aus Hamburg nach gründlicher Vorbereitung zu einem einjährigen „Internationalen Freiwilligendienst“ an die Berufsschule für junge Frauen in Baumgartsbrunn
entsendet.
Sie ist ausgebildet als Marketing/Kommunikationswirtin und bringt neben Auslandserfahrung ein hohes Maß an sozialem Interesse und Engagement ein.
Sie wird als Verwaltungsassistentin den Institutsleiter unterstützen, für Sprachunterricht bereitstehen und bei größeren Förderprojekten aus Deutschland deren Umsetzung begleiten.
In der Sitzung des Steuerungskreises der bürger:sinn:stiftung am 11.08.2008 wurde Frau Hahn verabschiedet; alle Mitglieder wünschten ihr eine für das Institut und sie erfüllende Zeit in
Namibia.
·
September 2008
Für die Hauswirtschaftslehre am Berufsschulinstitut wurden zwei neue Lehrerinnen eingestellt, die sich fachlich gut ergänzen und ein tolles Team bilden.
Ms. Theodora Mahahla (36 Jahre alt) unterrichtet die jungen Frauen in der Weiterverarbeitung von Lebensmitteln (Zubereitung von Mahlzeiten, Küchenorganisation, Aufbewahrung etc.). Sie hat
langjährige Erfahrung als Lehrerin und leistet ausgezeichnete Arbeit. Nicht nur die Studentinnen, auch die Mitarbeiter sind von ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement beeindruckt.
Ms. Ntobikayise Ndlovu (54 Jahre alt) hat Mitte September die Lehre im Restaurant übernommen. Wie Theodora stammt sie aus Zimbabwe. Auch sie ist eine erfahrene Lehrerin. Fähig im Fach und
stets freundlich motiviert sie die Schülerinnen sehr durch ihre positive Grundeinstellung.
Januar 2009
Personelle Veränderungen
Mit großem Dank wird Jörg Nederlof verabschiedet. Als Interimsleiter führte er das Institut von Mai-Dezember 2008. In Zusammenarbeit mit Juliane Hahn schuf er die Voraussetzungen, dass das
Institut im März 2009 die Ausbildung des neuen Jahrgangs rechtzeitig aufnehmen kann.
Die Geschäftsführung übernimmt Juliane Hahn, die einer Verlängerung ihres Einsatzes zugestimmt hat.
Am 27.01.09 beginnt Melanie Assauer (29) ihren Internationalen Freiwilligendienst in Baumgartsbrunn. Die Sozialpädagogin wird das Institut durch die Übernahme von Unterrichtseinheiten und die
Begleitung bestehender und zukünftiger Förderprojekte aus Deutschland unterstützen.
Ms. Theodora Mahlahla unterrichtet seit September 2008 in der Großküche.
Seit September 2008 unterrichtet Ms. Ntobikayise Ndlovu (links) die jungen Frauen in der Restauration.
02. März 2009
Beginn eines neuen Ausbildungsjahrgangs
Von den über 500 Bewerberinnen aus dem südlichen Afrika konnten 40 junge Frauen in den neuen Jahrgang aufgenommen werden. Die heterogene Schülerinnengruppe setzt sich aus sieben verschiedenen
Volksstämmen zusammen. Mehr als die Hälfte der Frauen ist Waise oder Halbwaise. SOS-Kinderdorf unterstützt das Projekt durch die Teilfinanzierung von 20 der insgesamt 40 Ausbildungsplätze.
Wie erfolgreich die Ausbildung ist, zeigt sich u.a. darin, dass von den 40 Absolventinnen des letzten Jahrgangs zwischenzeitlich bereits 36 junge Frauen eine feste Anstellung gefunden haben.